Mahnmal aus der Vergangenheit
An die Pestzeit in Hof erinnert ein Denkmal im Garten der Familie Scheffenacker in der Strohbichlstraße.
Es besteht aus einem vierkantigen, quaderförmigen Aufsatzstein mit pyramidenähnlichem Abschluss. Der Stein zeigt an den beiden Seiten Reliefs von den Pestheiligen St. Sebastian und Bischof Virgil sowie an der Vorderseite Christus am Kreuz.
Nach mündlicher Überlieferung lag an dieser Stelle ein Pestfriedhof. Die vielen Leichen wurden in große Gruben übereinander geschichtet und mit Erde bedeckt. Obenauf kam ein Kreuz oder ein anderes religiöses Symbol, wie in Hof dieser behauene Stein.
Einen zweiten Pestfriedhof könnte es nach mündlicher Überlieferung neben dem heutigen Mühlbergweg, vor dem Steilhang zur Fuschlerache, gegeben haben. Die Altbauersleute vom Tobiasgut erinnerten sich, dass hier früher mitten in der Wiese Grabblumen geblüht haben.
Pestheiliger St. Sebastian
Westlich der Riedlstraße, unterhalb des Anzesberghofes am Waldrand, erinnert knapp nach der Gemeindegrenze zu Thalgau ein Kreuz an die Pestzeit. Jedes Jahr kommen hier am Abend des Allerheiligentages die Nachbarn zusammen und beten einen Rosenkranz für die Opfer der Seuche.
»Helf dir Gott« | Noch eine Erinnerung, die bis heute nachwirkt: Erste Symptome, wenn jemand mit der Pest angesteckt wurde, waren Husten oder Niesen, die Anwesenden riefen dann: »Helf dir Gott!« So oder ähnlich (»Zum Wohl!«, »Gesundheit!«) sagt man heute noch, ohne Ahnung von der Herkunft dieses Spruches. |
Verwendete Quellen und Literatur:
Enzinger, Josef/Janschitz, Harald/ Michelitsch, August/Walch, Stefanie/Weiss, Josef: »Schätze der Kulturlandschaft, Klein- und Flurdenkmäler«, hrsg. von der Gemeinde Hof bei Salzburg, 2010.