1156 – 1715

Erste nachgewiesene Pestfälle im Erzstift Salzburg sind aus dem Jahr 1156, die letzten gab es 1715. Im Jahr 1495 wütete sie in Salzburg besonders. Die Pest war eine hochgradig ansteckende Krankheit und forderte jahrhundertelang unzählige Menschenopfer. Sie machte der Bevölkerung sehr zu schaffen.

Fromme Bürger stifteten das Gotteshaus

Viele hielten die Seuche für eine Strafe Gottes und versuchten das Unglück durch gute Werke zu verbannen. Die Hofer Kirche soll der Überlieferung nach von frommen Bürgern der Stadt Salzburg, aus Dankbarkeit, die Pest heil überstanden zu haben, gestiftet worden sein. Durch Stiftbriefe wurde die Kirche 1502 zum ersten Mal bezeugt. Sie wurde dem Heiligen Sebastian (Gedenktag 20. Jänner), dem Schutzpatron gegen die Pest, geweiht.

Die Pest wütete von 1156 bis 1715

Quarantänemaßnahmen

Man versuchte die Seuche mit rigorosen Quarantänemaßnahmen zu bekämpfen. Häuser mit Erkrankten wurden zugemauert und bewaffnete Wachposten errichteten Straßensperren. Lag ein Erkrankter im Sterben, so wurde dies durch Aushang eines weißen Tuches signalisiert. Hierauf kam der Pfarrer, nahm durch ein offenes Fenster die Beichte ab und überreichte auf einem langstieligen Löffel die Hostie.

Die Toten wurden mit an Stangen befestigten Widerhaken aus den Häusern gezogen, auf Wägen gehoben und ohne Formalitäten in Gruben gelegt.
Wegen der hohen Anzahl an Toten waren normale Begräbnisse nicht möglich. Man hob einfach Gruben aus, schichtete die Leichen übereinander und deckte sie mit Erde zu. Obenauf kam ein einfaches Holzkreuz. Später wurden diese manchmal (wie in Hof) durch steinerne Kleindenkmäler ersetzt.

Verwendete Quellen und Literatur:

Öhler, Leopold: »Die Pest in Salzburg«, Salzburg 2013.

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