von Elsenwang, 2. – 3. Jhd. n. Chr.
Altbürgermeister Franz Achleitner sen., Steindlbauer zu Elsenwang, pflegte oft zu erzählen, wie einmal in den Dreißigerjahren ein »Hiefler« (Pflock) beim Einschlagen in einen unterirdischen Hohlraum gestoßen war. Diese Geschichte wurde 1990 im Hofer Heimatbuch festgehalten und erweckte die Aufmerksamkeit des geschichtsinteressierten Hofer Bürgers Arch. Dipl. Ing. Ludwig Graupner.
Fundamente eines luxuriösen Badegebäudes freigelegt
Bei einer Begehung mit einer Metallsonde fand Ludwig Graupner in Elsenwang (Höhe Firma Siconnex/Lagerhaus) eine römische Münze und eine bronzene römische Fibel (Gewandschließe). Diese Funde wurden unverzüglich dem Salzburg Museum zur Kenntnis gebracht.
Bei den daraufhin durchgeführten Grabungen durch das Salzburg Museum im Jahr 1992 unter der Leitung der Salzburger Archäologen Fritz Moosleitner und Eva Maria Feldinger wurden die Fundamente eines einst luxuriösen Badegebäudes freigelegt. Dieses bestand aus drei Baderäumen (Warmluftraum, mäßig temperierter Raum, Kaltluftraum) mit Warm- und Kaltwasserbecken sowie einem Ruhe- und einem Ankleidezimmer.
Bewohnt im 2. und 3. Jahrhundert
Außerdem wurden noch Reste eines Wirtschaftsgebäudes gefunden. Das Hauptgebäude (Wohnhaus der Gutsbesitzerfamilie) konnte nicht lokalisiert werden und wurde laut den Archäologen wahrscheinlich im Rahmen von Baggerarbeiten (Kommassierungsarbeiten) zerstört. Der Gutshof dürfte im 2. und 3. Jahrhundert bewohnt gewesen sein.
Bei der Ausgrabung wurden 183 Exponate gefunden, diese liegen heute im Salzburg Museum.
Baureste des Badegebäudes, © Salzburg Museum
Badegebäude Rekonstruktionsversuch (Frau Feldinger)
Auswahl einiger Funde von den Ausgrabungen:
Unsere Heimat gehörte damals zum Verwaltungsbezirk Juvavum der Provinz Norikum, einer von 50 Provinzen des Römischen Weltreiches. Dieses erstreckte sich von Nordafrika bis Schottland und vom Atlantik über Ägypten bis zum heutigen Irak.
Verwendete Quellen und Literatur:
Heger, Norbert: »Salzburg in römischer Zeit«, Salzburg Museum Carolino Augusteum, Bd. 19, 1973.
Tarmann,Johann/Ainz, Franz u.a.: »Chronik Hof bei Salzburg 1989-1997« (Fortsetzung der bisherigen Chronik aus dem Jahre 1989), hrsg. von der Gemeinde Hof bei Salzburg, 1997.