Einst & Heute

Der #ploetzhof zählt zu den ältesten Bauwerken der Gemeinde Hof bei Salzburg. Das ehemalige Plötzhaus wurde früher als Gefängnis genutzt.

Dieses befand sich im historischen Kern des Objekts – dem auf Fels gebauten Untergeschoß, welches im frühen 16. Jahrhundert aus grobem Stein errichtet wurde.

Untergeschoß aus dem 16. Jahrhundert

Beim Kirchbichlhof fanden nach mündlicher Überlieferung Gerichtsverhandlungen statt. Die Verurteilten wurden in das Untergeschoß des »Plötzhauses« (heute: #ploetzhof) gebracht und dort im Gefängnis eingesperrt.

Die damalige Bezeichnung für diese primitve Strafvollzugsstätte war »Keiche«. Der Name wurde vom mittelhochdeutschen Wort »kichen« (= schwer atmen) abgeleitet. Eine Keiche war somit ein Ort, der einem den Atem nimmt.

Keichen dienten sowohl der Verwahrung von Untersuchungshäftlingen als auch dem Strafvollzug. Verurteilte Personen, die keine Geldstrafe zahlen konnten, mussten in der Keiche büßen.

»Keiche« im #ploetzhof für den Strafvollzug und die Verwahrung von Untersuchungshäftlingen

Nach Auflassen der Keiche wurde das Gebäude zu einem landwirtschaftlichen Wohn- u. Wirtschaftsgebäude adaptiert. Die Landwirtschaft wurde bis zum Neubau der Wolfgangsee Bundesstraße Ende der 1950er Jahre betrieben und der einstige Futtertrog ist heute noch vorhanden. Der Wohntrakt in der jetzigen Form wurde im Wesentlichen 1932 von Maria und Johann Frimbichler errichtet und 2020 von den heutigen Eigentümern generalsaniert.

Verwendete Quellen und Literatur:

Felber, Josef/Lakner, Georg/Johann Schwaiger/Anderl, Hubert/ Müller, Arno u.a: »Chronik Hof bei Salzburg-Heimatbuch«, hrsg. von der Gemeinde Hof bei Salzburg, 1989.

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